Sammlungen

Die Ostasiensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek zählt rund 320.000 originalsprachige Bände in den Sprachen Chinesisch, Japanisch und Koreanisch.

OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek

Chinesische Sammlung

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt eine umfangreiche chinesische Sammlung von internationalem Rang. Sie zählt rund 230.000 gedruckte Bände und 3.000 Handschriften. Da sie über einen langen Zeitraum gewachsen ist und ab dem 19. Jahrhundert chinesisches Material gezielt gesammelt wurde, deckt sie im Wesentlichen alle Bereiche traditionellen chinesischen Wissens ab.

Sie zeichnet sich vor allem durch ihren in Bezug auf Umfang und Qualität hervorragenden Altbestand aus. Zu den wertvollsten Stücken zählen rund 20 Drucke aus den Dynastien Song (960-1279) und Yuan (1279-1368) sowie über einhundert Drucke aus der Ming-Dynastie (1368-1644), darunter einige Unikate, die sich nur noch in München nachweisen lassen.

Unter den insgesamt etwa 3.000 chinesischen Handschriften befinden sich u.a. verschiedene buddhistische und daoistische Texte, volkstümliche Schriften sowie Erlasse, Urkunden und Verträge. Besonders hervorzuheben sind drei tangzeitliche (618-907) Schriftrollen aus Dunhuang. Den größten Teil der chinesischen Handschriften bilden die rund 2.800 in chinesischer Schrift verfassten, überwiegend religiösen Texte des in Südchina, Thailand, Laos und Vietnam beheimateten Volkes der Yao.

Der Schwerpunkt der laufenden originalsprachigen Erwerbungen liegt auf modernen Texteditionen und aktueller Forschungsliteratur zum vorrepublikanischen China (bis 1911). Die Bayerische Staatsbibliothek sammelt darüber hinaus in erheblichem Umfang auch sinologische Fachpublikationen in westlichen Sprachen, die von der Abteilung Bestandsentwicklung und Erschließung erworben werden.

Seit Abschluss der Retrokonversion der chinesischen Kartenkataloge im Jahr 2011 sind sämtliche chinesische Titel im OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek in chinesischer Originalschrift und lateinischer Umschrift (Pinyin) recherchierbar.

Geschichte der chinesischen Sammlung

Anfänge im 17. Jahrhundert

Die Anfänge der chinesischen Sammlung reichen bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Der früheste Nachweis chinesischer Bücher in der 1558 von Herzog Albrecht V. gegründeten Münchener Hofbibliothek, der späteren Bayerischen Staatsbibliothek, findet sich in einem Bücherverzeichnis, das um das Jahr 1618 entstanden ist.

Die Begeisterung für Kurioses und Exotisches teilte das Haus Wittelsbach in jenen Tagen mit vielen anderen Herrscherhäusern. Chinesische Bücher gelangten ab dem 16. Jahrhundert über Kaufleute, Reisende und christliche Missionare nach Europa. Da die Wittelsbacher Herzöge große Förderer der Jesuiten einschließlich der jesuitischen Missionstätigkeit in Ostasien waren, kann man davon ausgehen, dass es sich bei den chinesischen Werken, die im 17. und 18. Jahrhundert nach München in die Hofbibliothek gelangten, überwiegend um Geschenke jesuitischer Missionare handelt, darunter auch in China hergestellte Drucke der christlichen Mission.

18. und 19. Jahrhundert

Am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts kamen im Zuge der Auflösung des Jesuitenordens, der Säkularisation und der Überführung der Mannheimer Hofbibliothek weitere chinesische Titel nach München. Bis dahin bestand die chinesische Sammlung lediglich aus wenigen, wenn auch zum Teil sehr kostbaren, zufällig nach München gelangten Stücken.

Dies sollte sich bald ändern: Durch mehrere Sammelkäufe gelang es bis Anfang des 20. Jahrhunderts, in München eine der größten chinesischen Sammlungen außerhalb Chinas aufzubauen. Zu den etwa 3.500 chinesischen Bänden, die der deutsche Orientalist Karl Friedrich Neumann (1793-1870) im Jahr 1830 in Kanton erworben hatte, kamen 1851 rund 2.700 Bände des italienischen Reisenden und Händlers Onorato Martucci (1774-1846) hinzu. Die 1858 angekaufte, hervorragende Bibliothek des französischen Orientalisten Étienne-Marc Quatremère (1782-1857) enthielt weitere rund 2.000 chinesische und mandschurische Werke.

20. und 21. Jahrhundert

Georg Reismüller (1881-1936) erwarb 1928/29 während einer Kaufreise im Auftrag der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft rund 18.500 chinesische Bücher für die Bayerische Staatsbibliothek, wie die Bibliothek seit 1919 hieß.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die chinesische Sammlung ohne Verluste. Im Gegensatz dazu hatte die westsprachige Literatur zum Fernen Osten durch den Krieg jedoch große Verluste zu verzeichnen. Durch den Erwerb der Privatbibliothek des Sinologen und Kunsthistorikers Carl Hentze (1883-1975) im Jahr 1953 konnte ein Großteil dieser Kriegslücken geschlossen werden.

In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war es durch großzügige Etats möglich, die Sammlung weiter auszubauen. Die chinesische Sammlung wird bis heute kontinuierlich weitergeführt, jährlich kommen ca. 1.500 chinesische Bände hinzu.

Sammlungsbeschreibung

Chinesische Handschriften und Drucke bis Ende Ming/Anfang Qing

Die ältesten Sinica der Bayerischen Staatsbibliothek lassen sich zu folgenden thematischen Gruppen zusammenfassen (nach Stephan, Renate: Chinesische und manjurische Handschriften und seltene Drucke. Teil 2. Chinesische Drucke und Handschriften in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Stuttgart 2014. Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland, Bd. XII,2, S. XIV-XX):

Frühe buddhistische Drucke und Handschriften

Die ältesten Sinica der Bayerischen Staatsbibliothek sind buddhistischer Herkunft. Der buddhistische Druck Bao qie yin tuo luo ni jing (Res/L.sin. C 590 ) aus der Donnergipfelpagode in Hangzhou stammt aus dem Jahr 975 n. Chr. Die älteste chinesische Handschrift der Sinica-Sammlung trägt die Jahresangabe 673 (Cod.sin. 4). Es handelt sich dabei um eine von drei Dunhuang-Handschriften im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek. Die beiden anderen tragen die Signaturen Cod.sin. 89 und Cod.sin. 90.

Ebenfalls im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek befindet sich eine Rolle aus dem weltweit nur in einem Exemplar vorhandenen Jin-Tripitaka (Res/4 L.sin. C 266) sowie ein Leporello aus dem Xixia-Tripitaka in tangutischer Schrift (Res/4 L.sin. C 267).

Als besondere Raritäten sind außerdem zwei Leporellos aus dem Chongning-Tripitaka anzusehen (Res/4 L.sin. C 247 und 248): Von diesem Kanon sind in China nur noch vereinzelte Kapitel vorhanden, in Japan noch wenige vollständige Ausgaben. Res/4 L.sin. 248 ist auf 1110 datiert. Einen Sonderfall stellt Res/4 L.sin. C 247 dar: Hier hatte ein Stifter den Auftrag zu einem Abzug des Diamantsutras aus dem Chongning-Tripitaka gegeben. Das vorliegende Kapitel trägt einen Stiftervermerk von 1162. Diese Teilausgabe gilt als noch seltener als der gesamte Kanon.

Zur Sinica-Sammlung gehören darüber hinaus Teile aus dem yuanzeitlichen Puning- und/oder Qisha-Tripitaka (Res/4 L.sin. C 251-1 bis 4, Res/4 L.sin. C 299, 308, 309).

Frühe daoistische Drucke und Handschriften

Von den weniger zahlreich vertretenen daoistischen Drucken ist vor allem das Yu long ji (Res/L.sin.C 632) zu nennen, das in der Yuan-Dynastie in Jianyang von der bekannten Verlegerfamilie Yu余 herausgegeben wurde. Die Siegel berühmter Besitzer zeugen von seinem hohen Wert.

Zwei mingzeitliche Drucke, beide mit Frontispiz, sind aufgrund von Stiftervermerken auf 1439 (Res/4 L.sin. C 229) bzw. auf 1450 (Res/4 L.sin. C 219) zu datieren. Die beiden Texte sind auch in den Daozang aufgenommen, liegen jedoch hier in einer anderen Version vor.

Die mingzeitliche Handschrift Cod.sin. 136 ist mit einem aufwendigen Frontispiz in Gold auf indigoblauem Untergrund versehen. Die sehr hochwertige Ausführung und die genannten prominenten Persönlichkeiten sprechen dafür, dass die drei Leporellos am kaiserlichen Hof angefertigt wurden und möglicherweise als Geschenke des Kaisers an bedeutende Personen gedacht waren.

Palast- und Akademiedrucke aus der Ming-Dynastie

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt eine ganze Reihe von Titeln, die aus einer der drei wichtigsten mingzeitlichen Buchdruck-Einrichtungen stammen: der kaiserlichen Druckwerkstatt Jing chang經廠im Ritenamt Si li jian 司禮監, der Südlichen Akademie in Nanjing (Nanjing guo zi jian南京國子監) und der Nördlichen Akademie in Beijing (Beijing guo zi jian北京國子監).

Der von Zhu Xi (1130-1200) verfasste Kommentar zum Shi jing, das Shi ji zhuan, stammt aus dem Si li jian und ist der einzige mingzeitliche Palastdruck im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek (4 L.sin. I 85).

Aus der Sammlung der 13 Klassiker und ihrer Kommentare Shi san jing zhu shu stammen drei Titel, die von der Nördlichen Akademie hergestellt wurden: Lun yu zhu shu jie jing (4 L.sin. C 282), Mengzi zhu shu jie jing (4 L.sin. C 283) und Zhou yi jian yi (4 L.sin. C 284). Vier davon wurden mit ziemlicher Sicherheit von Li Yuanyang (1497-1580) in Fujian gedruckt: Zhou yi jian yi (4 L.sin. C 157), Chun qiu Gu Liang zhuan zhu shu (4 L.sin. C 281), Li ji zhu shu (L.sin. C 639) und Shang shu zhu shu (L.sin. C 641).

Die Enzyklopädie Yu hai (4 L.sin. Aa 50) ist der einzige Druck aus der Südlichen Akademie im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek. An den Blättern ist der Abzug von unterschiedlichen Druckplatten erkennbar, die zum Teil noch aus der Yuan-Zeit stammen. Damit liegt eine sogenannte di xiu遞修-Ausgabe vor, d.h. eine Ausgabe, die über mindestens zwei Dynastien hinweg entstanden ist.

Drucke der Lehensprinzen aus der Ming-Dynastie

Die Drucke mingzeitlicher Lehensprinzen (fan fu ke ben藩府刻本) stellen eine Besonderheit der chinesischen Buchgeschichte dar. Unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Yongle wurden der politische Einfluss und die militärische Macht der kaiserlichen Prinzen stark eingeschränkt. Politisch machtlos verlegten sie sich verstärkt auf künstlerische und intellektuelle Betätigungsfelder, was auch im Buchdruck seinen Ausdruck fand. Sie verfügten über die nötigen finanziellen Mittel, um überwiegend hervorragend kollationierte Texte und ebenso hervorragend ausgeführte Drucke und Handschriften herzustellen, ohne dass dabei kommerzielle Interessen eine Rolle hätten spielen müssen.

Im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek befinden sich zwei dieser seltenen Drucke: Das Hong wu zheng yun (4 L.sin. A 122) ist durch seinen Verlagsnamen eindeutig dem Prinzen Zhuang von Heng, Zhu Houqiao, zuzuordnen. Das Wen xuan (4 L.sin. I 24) wurde im Lehen Tang herausgegeben, eine eindeutige Datierung ist jedoch nicht möglich.

Drucke des Verlegers Mao Jin

Der berühmte Bibliophile, Sammler und Verleger Mao Jin毛晉 (1599-1659) aus der späten Ming-Dynastie verfügte über eine äußerst umfangreiche Sammlung von Schriften, die er teils käuflich erworben, teils selbst hergestellt hatte. Durch seine Faksimilenachdrucke von Song- und Yuan-Drucken trug er wesentlich dazu bei, dass das ursprüngliche Erscheinungsbild von längst verloren gegangenen Ausgaben erhalten geblieben ist.

In der Bayerischen Staatsbibliothek sind seine 17 Dynastiegeschichten (4 L.sin. D 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 187, 191, 192, 193 und 197), mit deren Herstellung er zwischen 1628 und 1644 in der Ming-Dynastie begonnen hatte, komplett, teils sogar in Zweitexemplaren, vorhanden. Er überarbeitete die Platten zu Beginn der Qing-Dynastie von 1648 bis 1656 und stellte ab 1656 den Druck her. Da sich die Herausgabe der Dynastiegeschichten über zwei Dynastien hinzog, handelt es sich auch hier um eine sogenannte di xiu-Ausgabe.

Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt über einen großen Bestand von Mao Jin-Drucken: neben den Dynastiegeschichten u.a. auch über das umfangreiche Sammelwerk Jin dai bi shu (4 L.sin. Aa 308), eine Sammlung von 60 Dramen (4 L.sin. Aa 52) und einige in Mao Jins Verlag publizierte kunsthistorische Schriften (4 L.sin. K 121, 125 , 142, 150 und 293).

Chinesische Handschriften und Drucke der Qing-Zeit

Die qingzeitlichen Sinica der Bayerischen Staatsbibliothek stellen einen repräsentativen Querschnitt durch das chinesische Schrifttum dieser Zeit dar, da nicht nur Literatur der politischen und geistigen Elite Chinas erworben wurde, sondern auch anderes Schrifttum, das vor allem auf den Buchmärkten im Süden des chinesischen Kaiserreichs zu erhalten war. So hat sich in München Material erhalten, das in chinesischen Bibliotheken nicht zu finden ist, da man dies in China erst zu einer Zeit zu sammeln begann, als im eigenen Land vieles nicht mehr greifbar war.

Unter den qingzeitlichen Handschriften und Drucken findet sich das Schrifttum der Elite (Hofdrucke, Drucke von Verwaltungseinheiten, kaiserliche Erlasse, Urkunden, bibliophile Privatdrucke etc.) genauso wie sogenannte Volks- oder Gebrauchsliteratur, darunter Romane und Erzählsammlungen, Singspiele und Theaterstücke, Almanache, Weissagebücher, Alltagsenzyklopädien, Medizinhandbücher, religiöse Traktate und Lernmaterialien für die kaiserlichen Beamtenprüfungen. Auch eine Reihe von im 18. und 19. Jahrhundert in China für den Export hergestellte Bilderalben und Malereien auf Pflanzenmarkpapier (sogenannte pith papers) sind vorhanden.

Besonders hingewiesen sei auf die verschiedene Ausgaben des Jieziyuan huazhuan 芥子園畫傳 („Malereihandbuch des Senfkorngartens“) und des Shizhuzhai shuhuapu 十竹斎書画譜 („Kalligraphien und Bilder aus der Zehnbambushalle“) aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Bei diesen beiden Werken handelt es sich um berühmte Malereihandbücher und herausragende Werke des chinesischen Farbholzschnitts, von denen die Bayerische Staatsbibliothek einige sehr kunstvolle Exemplare besitzt (z.B. 4 L.sin. K 290).

Chinesische Handschriften und Drucke der christlichen Mission

Eine Besonderheit stellen die im qingzeitlichen China entstandenen Drucke und Handschriften der christlichen Mission dar. Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt über 27 Drucke und Handschriften, die im Zusammenhang mit der christlichen Mission in China stehen. Die Drucke sind alle im chinesischen Blockdruckverfahren hergestellt, auch wenn sie teils komplett in Latein verfasst oder nur in Umschrift wiedergegeben sind.

Zum sog. Ritenstreit liegen drei Titel vor (Cod.sin. 30 und das 2. Exemplar Cod.sin. 30 a, Cod.sin. 2931 und Xyl. 51). Zum sog. Kalenderstreit ist ein Titel vorhanden (Cod.sin. 31). Zu den eher seltenen Drucken gehören Tian zhu jiang sheng chu xiang jing ji in zwei nicht ganz identischen Exemplaren (Cod.sin. 23 und 4 L.sin. C 138), Ge zhi cao (Cod.sin. 26), Relatio sepulturae … (Cod.sin. 28), Innocentia victrix …(Cod.sin. 31), Titulus honorificus … (Cod.sin. 112), Apographum eius elogij … (4 L.sin. C 136), Brevis relatio … (Xyl. 51), Gang jian jia zi tu (2 L.sin. D 6) und Hong piao (Cod.sin. 2931). Von den Handschriften ist neben der Notitia Linguae Sinicae (Cod.sin. 1) vor allem ein Chinesisch-Spanisches Wörterbuch (Cod.sin. 3) von 1684 zu nennen. Ausgesprochen selten ist Varos Arte de la lengua Mandarina (Cod.sin. 29): Von den ursprünglich nur ca. 40 gedruckten Exemplaren sind weltweit nur noch ca. 14 nachgewiesen.

In der Regel stammen die Missionsdrucke aus der Sammlung der Wittelsbacher oder aus Klosterbibliotheken, die im Zuge der Säkularisation 1803/04 aufgelöst wurden. Dass diese Zuweisung nicht automatisch erfolgen darf, zeigt das Beispiel des Liber organicus, das aus der Sammlung des Bibliophilen Hans Adam von Reisach (1765-1820) stammt (Cod.sin. 24).

Literatur (Auswahl)

Höllmann, Thomas; Friedrich, Michael (Hrsg.): Handschriften der Yao. Teil 1. Stuttgart 2004. [Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland, Bd. XLIV,1]

Reismüller, Georg: „Karl Friedrich Neumann. Seine Lern- und Wanderjahre, seine chinesische Büchersammlung.“ In: Aufsätze zur Kultur- und Sprachgeschichte vornehmlich des Orient. Ernst Kuhn zum 70. Geburtstag am 7. Februar 1916 gewidmet von Freunden und Schülern. München 1916, S. 437-456.

Rückert, Ingrid: „‚Die seltensten und kostbarsten Werke chinesischer Literatur’: Karl Friedrich Neumann als Begründer der chinesischen Büchersammlung an der Bayerischen Staatsbibliothek.“ In: Saeculum60/I (2010), S. 115-142.

Stephan, Renate: „Die Erwerbung chinesischer Literatur für die Münchner Hofbibliothek.“ In: Eikelmann, R. (Hrsg.): Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte. 400 Jahre China und Bayern. (Ausstellung, Bayerisches Nationalmuseum, München) München 2009, S. 449-454.

Stephan, Renate: Chinesische und manjurische Handschriften und seltene Drucke. Teil 2. Chinesische Drucke und Handschriften in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Stuttgart 2014. [Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland, Bd. XII,2].

Tabery, Thomas: „Digitalisierung und Neukatalogisierung chinesischer Handschriften und Drucke der Bayerischen Staatsbibliothek.“ In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie ZfBB 63 (2016), 2, S. 82-89.

Japanische Sammlung

Die japanische Sammlung zählt rund 90.000 gedruckte Bände. Der Aufbau der Sammlung begann erst in den 1950er Jahren. Dabei spielten mehrere Sammelkäufe eine besondere Rolle: Aus dem Besitz eines Bamberger Apothekers in Yokohama gelangten einige Dutzend meijizeitliche Drucke (1868-1905), Fotographien und Spielkarten in die Sammlung. 1972 wurden 190 Drucke der Vor-Meiji-Zeit aus Holland angekauft. Ab 1986 kamen weitere rund 700 Altjaponica in 2.654 Bänden aus einer exzellenten japanischen Gelehrtenbibliothek hinzu. Die Sammlung umfasst eine Vielzahl früher und wertvoller Drucke und Handschriften. Der älteste Druck ist ein Hyakumantō darani (L.jap. C 591) von ca. 764-770. Ein besonderes Juwel ist die um 1615 als Hochzeitsgeschenk für ein Mitglied der Tokugawa-Familie entstandene Prachthandschrift des Genji-Romans (Cod.jap. 18).

Koreanische Sammlung

Die kleine koreanische Sammlung von knapp 3.000 Titeln beinhaltet 610 Bände, die vor 1900 gedruckt wurden. Die Mehrzahl der Altkoreanica reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Herausragende Stücke sind Kapitel des zwischen 1236 und 1251 auf Ganghwa gedruckten buddhistischen Kanons (4 L.cor. C 81), dessen Druckblöcke heute noch immer komplett im Haeinsa-Kloster aufbewahrt werden, sowie ein 1433 mit beweglichen Tonlettern gedruckter Arzneimittelkatalog (L.cor. M 7).

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